Aktzeichen-Workshop in der Oberstufen-Kunst-AG
Für J1 und J2
Bei Frau Mohr und Herrn Appenzeller
Aktzeichnen hat in der Bildenden Kunst eine lange Tradition und bleibt auch heute ein unverzichtbares Werkzeug für KünstlerInnen. Es ist eine Praxis, die den direkten Zugang zum menschlichen Körper und seinen Proportionen bietet, und damit grundlegende Kenntnisse über Anatomie und Bewegung vermittelt. In einer Zeit, in der digitale Medien und virtuelle Darstellungen zunehmend im Vordergrund stehen, ist das Aktzeichnen nach wie vor aktuell, um das Verständnis für Form, Licht und Raum zu vertiefen. Historisch gesehen diente das Aktzeichnen nicht nur als Trainingsmethode, sondern auch als Möglichkeit, die menschliche Gestalt in all ihrer Schönheit und Komplexität zu erfassen. Schon in der Antike und Renaissance, als die menschliche Figur als Inbegriff der Ästhetik galt, war die genaue Beobachtung und Wiedergabe des Körpers zentral. Künstler wie Michelangelo und Leonardo da Vinci haben das Aktzeichnen genutzt, um ihre Meisterwerke zu schaffen und ein tiefes Verständnis für die Anatomie zu entwickeln. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fähigkeit, mit dem Aktmodell die Beziehung zwischen Körper und Raum zu studieren. Die Körperhaltung, der Ausdruck, die Texturen der Haut und der Wechsel von Licht und Schatten sind alles Themen, die in der Aktdarstellung intensiv erarbeitet werden können. Diese Studien schulen nicht nur die technischen Fertigkeiten eines Künstlers, sondern auch seine Sensibilität für die Wahrnehmung des Körpers als lebendiges, dynamisches Objekt. In Anbetracht unseres neuen Sternchenthemas „Körper-Raum-Bewegung“, bei denen Gianlorenzo Berninis Marmorskulpturen genauso vertieft werden wie Rebecca Horns Körperextensionen und Performances, skizzierten wir das weibliche Aktmodell in verschiedenen Positionen naturnah, aber immer mit individuellem Zeichenstil, was zu einer Vielzahl von kreativen, lockeren und gefühlvollen Graphiken führte.
Die Fotografien zeigen TeilnehmerInnen und Ergebnisse dieses Workshops.
Text und Fotos: Moh