Am 08.05.2024 gingen wir zusammen mit Frau Engel in das Theaterstück „Das Tagebuch der Anne Frank“ in Stuttgart. Als wir im Alten Schauspielhaus das „Studio unterm Dach“ betraten, wunderten wir uns alle wegen des kleinen Raumes, in dem wir uns befanden. Es war keine Bühne, sondern ein ganz normaler Raum. Niemand von uns wusste wirklich, was auf uns zukam.

Theaterbesuch „Das Tagebuch der Anne Frank“

Als das Stück begann, hüpfte eine ganz fröhliche Schauspielerin in das Zimmer. Sie sprach in der Rolle von „Anne Frank“. Wir bemerkten also gleich, dass diese Schauspielerin die einzige in diesem Stück war, was sehr ungewöhnlich erschien. Sie hatte wenige Requisiten bei sich und begann uns die ersten Erlebnisse aus ihrem Tagebuch zu erzählen, das sie ihrer imaginären Freundin „Kitty“ schrieb.

Die Schauspielerin schaute uns beim Sprechen direkt an, sodass wir das Gefühl hatten, Teil des Stückes zu sein. Wir wurden dadurch wunderbar durch die Seiten ihres Tagebuches geführt. Wir hörten ihren Gedanken und Zweifeln zu, spürten die Sehnsucht, endlich normal in der Außenwelt leben zu können und freuten uns mit ihr über jeden kleinen glücklichen Moment. Wir realisierten, dass dieses Mädchen damals eigentlich genauso wie wir heute gewesen ist und auch genauso alt. Sie hatte ähnliche Wünsche und Ziele, bevor alles Schreckliche geschah. Vor uns stand wirklich ein junges Mädchen voll mit Fragen, die ihr zu ihrer Zeit niemand beantworten konnte. Die Schauspielerin hat diese Erzählungen sehr gut dargestellt, was wir sehr faszinierend fanden.

Nach der Vorführung mussten viele von uns nochmal begreifen, dass dies keine ausgedachte Geschichte war, sondern ein wahres Ereignis. Ich fragte mich, wie viele Gedanken sie wohl hatte, über die sie nicht schrieb. Dank des Tagebuches und dank dieser Aufführung wurde uns aber ein kleiner Einblick in ihre Situation und ihre eigenen, komplexen Gedanken verschafft.

Tara Ivanovic, 8b