trotzdem. – der Kunst Neigungskurs in Corona Zeiten

Kein treffenderer Titel für die Abschlussausstellung des Kunstkurses am Staufer Gymnasium wäre denkbar gewesen.

Als ich die Schüler*innen im Herbst 2020 zum ersten Mal unterrichtete, war Corona noch ein Begriff aus der Astro-Physik. Fernunterricht war noch unvorstellbar. Wir planten optimistisch die vor uns liegende Zeit. Allerhand Exkursionen und Ausstellungsbesuche waren angedacht, eine Studienfahrt nach Paris wurde geplant und zusammen mit dem Französisch-Kurs organisiert. Vorfreude war im Raum. Gleich im Herbst konnten wir noch eine Exkursion nach Bregenz, in die von Peter Zumthor erbaute Kunsthalle, durchführen. Dabei sollte es auch bleiben.

Corona kam, die gebuchten Hotelzimmer in Paris mussten abgesagt werden. Unterricht mit Maske und dann vom eigenen Arbeitszimmer aus wurde zur traurigen Normalität. Im Fernunterricht wurde vor allem die lange Reihe der Sternchenkünstler abgearbeitet um dann bei wieder geöffneter Schule vor allem verstärkt an den praktischen Unterricht zu gehen. Die Zeit für die praktische Arbeit wurde mit jedem Lockdown kostbarer, trotzdem entstanden erstaunlich qualitätsvolle Arbeiten. Innerhalb kurzer Zeit entwickelten sich die Zeichnungen und später die Malereien deutlich weiter. Vielleicht brachte gerade das Wissen um die Kostbarkeit der knappen Zeit eine besondere Konzentration und Intensität mit sich.

Selten habe ich einen so motivierten und konzentrierten Leistungskurs erlebt. Entsprechend gut war dann auch das Ergebnis im fachpraktischen Abitur. Drei der Schülerinnen bekamen zudem ein Atelier Stipendium der Stadt Waiblingen zugesprochen. Trotz Corona, ein ausgesprochen erfreulicher Kurs und eine gute Zeit.

Bernd Zimmer