„Warum wurden normale Menschen zu Mördern und wie gehen wir in unserem Rechtsstaat mit Verbrechen in der Vergangenheit um, um eine gemeinsame Zukunft gestalten zu können?“ – Mit dieser Leitfrage beschäftigte sich der J2 Basiskurs Geschichte mit ihren begleitenden Lehrkräften Frau Fritsch und Herr Lakner auf einer Exkursion zur Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen.
Herr Kreß, der verantwortliche Archivpädagoge, führte die Schülerinnen und Schüler dazu in die Prinzipien deutscher Rechtsstaatsstaatlichkeit, der Archivarbeit und die historischen Grundlagen nationalsozialistischer Verbrechen ein. Im Zentrum der Exkursion stand aber eine Quellenarbeit, in der die Schülerinnen und Schüler als Staatsanwälte gegen den SS-Oberscharführer Wilhelm Boger, der wegen seiner grausamen Foltermethoden des Mordes angeklagt (und verurteilt) wurde, ermittelten. Mit Freude am konzentrierten Arbeiten bei gleichzeitig respektvollem Umgang mit den Geschichten der Opfer erlebten die Schülerinnen und Schüler eine spannende Form des Lernens außerhalb des klassischen Unterrichts und konnten ihre Kompetenzen im Bereich des Textverstehens und der Quellenarbeit vertiefen.
Den Abschluss der intensiven Erarbeitung machten aufschlussreiche Diskussionen darüber, was einen komplizierten Rechtsstaat von den vermeintlich einfachen Lösungen des Unrechtsstaats unterscheidet.
Text und Bilder: La