Ein Besuch im Limesmuseum Aalen
Am Montag, dem 12. Juli 2021 machten wir Lateiner der Klassen 6a und 6b des Staufer-Gymnasiums Waiblingen zusammen mit unserer Lateinlehrerin Frau Brechtelsbauer und unserem Geschichtslehrer Herrn Ilg eine Fachexkursion ins Limesmuseum nach Aalen.
Die Aktion „Papyrus“ stand im Mittelpunkt der Exkursion und war für mich das Highlight des Tages: Wir durften mit Rohrfedern und schwarzer oder roter Tusche auf echtem Papyrus schreiben. Die Römer bezogen Papyrus hauptsächlich aus Ägypten, wo die Pflanze an den Ufern des Nils wächst.
Neben Papyrus wurden von den Römern auch Tierhäute aus Pergament, Wachstafeln, Tonscherben, Metallpatten und Stein verwendet. Allerdings hatte Papyrus gegenüber den anderen Schreibmaterialien Vorteile: Es war viel leichter und damit besser transportierbar.
Ich machte die Erfahrung, dass auf Papyrus zu schreiben gar nicht so einfach ist, weil die Oberfläche durch die Pflanzenfasern etwas unebener ist als Papier und auch die Tinte eher zum Verlaufen neigt. Außerdem schrieben wir im römischen = lateinischen Alphabet, das wir zuerst nach einer Vorlage übten.
Dieses Schreib-Projekt war eingerahmt von einer Führung. Eine Angestellte des Museums, Frau Gold, erzählte uns im ersten Teil sehr viel über römische Kaiser, die etwas mit dem Limes zu tun haben und die uns beim Betreten des Museums mit ihren marmorweißen Köpfen entgegenblickten. Sie beschrieb uns die Ausdehnung des römischen Reiches und den Limes als Grenzbefestigung. Es gab nämlich nicht nur „hier“ in Raetien einen Limes, sondern z. B. auch in Nordafrika und auch zwischen England und Schottland (Hadrianswall).
Unter den Ausstellungsstücken befindet sich auch gut erhaltenes Tongeschirr, sogenannte terra sigillata. ein Teil stammt übrigens aus der antiken Töpferei in Waiblingen. Auch damals legte man offenbar Wert auf eine schöne Ausgestaltung und Verzierung.
Das Verkleiden am Ende der Führung hat auch viel Spaß gemacht. Eine Freiwillige wurde von Frau Gold mit den Frauengewändern bekleidet, eine andere mit der Toga eines Senators. Zwei Jungs wurden dann die Kettenhemden übergezogen: Das ist sehr anstrengend, weil diese Kettenhemden richtig schwer sind und viel wiegen! Dazu gehörte dann auch noch der Helm, – bei dem „verbesserten Modell“ waren dann auch die Ohren bedeckt -, der Schild und eine Waffe, entweder ein gladius (Kurzschwert) oder eine spata (Langschwert). Leider verging die Zeit viel zu schnell!
von Alicia Probst, Katerina Plevridi, Clara Nógrady und Felina Müssle (6a/b)